Gründung 1854
Die Gründung des Freiwilligen Feuerwehr-Korps in Alsfeld 1853/54 Im Mittelalter waren die Zünfte gemäß der vom Rat der Stadt Alsfeld im Jahre 1595 erlassenen „Ordenung in Feuerschnoden" für die Brandbekämpfung mit unzureichenden Gerätschaften zuständig. Danach bestand von 1765 bis 1854 eine Bürgerfeuerwehr, die sich aus verpflichteten Bewohnern der Stadt rekrutierte. Sie bedienten eine Stadt und eine Landspritze aus dem Jahre 1765. Zu diesen war 1841 noch eine Tragspritze hinzugekommen. Die Bürgerfeuerwehr, die nach der Feuerordnung des Landesherrn Landgraf Ludwig VIII. von Hessen Darmstadt von 1767 tätig war,
Nachdem die Spritzenprobe zufriedenstellend verlaufen war, wurden die genannten Herren von Carl Metz im Gasthaus zum Schwanen bewirtet und von Seiten der Stadt am 12.12.1853 der Kaufvertrag für die Spritze abgeschlossen. Der Kaufpreis betrug 1200 Gulden. Danach lud Carl Metz die Bürgerschaft von Alsfeld durch das Allgemeine Intelligenzblatt zu einer Versammlung in den Bürgersaal des Weinhauses am 15.12.1853 ein, „da die Organisation des neueren Löschwesens dem älteren gegenüber einer Regelung bedarf, die nur durch die allgemeine Teilnahme erzielt wird". In dieser Versammlung sprach Carl Metz über seine gemachten Erfahrungen und unterbreitete seine Vorschläge. Die Metzsche Idee faßte Wurzel, nachdem auch der „löbliche Stadtvorstand" sich für die Gründung eines freiwilligen Feuerwehrkorps eingesetzt hatte. Es wurde schnell „ein provisorisches Comite" gewählt, das die Statuten ausarbeiten sollte. Schon am 9. Januar wurden sie der Generalversammlung vorgelegt und auch angenommen. Die Statuten beginnen:
Der unter dem Verwaltungsrat genannte Jakob Kober war das erste freiwillige Feuerwehrmitglied dieser Familie, die uns in vier nachfolgenden Generationen bis zur Gegenwart immer wieder aktive Mitglieder gestellt hat. Am 3. September 1855 wird berichtet, dass sich das Freiwillige Feuerwehr-Korps von 67 Mitgliedern zur Bedienung der neuen Stadtspritze nunmehr endgültig konstituiert habe. Zum 1. Hauptmann wurden der Dachdeckermeister Lorenz Rößner und zu seinem Stellvertreter der Weißbindermeister Fritz Hanauer gewählt. Die Uniformierung des Korps bestand aus einer von jedem Mitglied selbst anzuschaffenden weißen Jacke und aus einem von der Stadt gestellten schwarzen Zinkhelm mit einem mit A gezeichneten Messingwappen sowie schwarz-rot gestreiftem Gürtel; die Steigermannschaft besaß ferner Rettungsseil und Beil. Die Hauptleute trugen Messinghelme mit rotem Busch, die Adjutanten mit weißem Busch und die Obleute eine Helmraupe aus Messing und ein drei Zoll breites Armband von weißer Farbe mit roter Einfassung am Rande. Das Freiwillige Feuerwehr-Korps bestand aus einer Steigerabteilung mit Hakenleitern, Rettungssack usw., die die Nummer 1 trug, der Saugspritzenabteilung mit der Nummer 2 und der Wachmannschaft mit der Nummer 3. Die Geräte des Korps waren im Spritzenhaus am Spital untergestellt (dieses Spritzenhaus wurde im Jahre 1911 abgebrochen). Die Bürger- oder Pflichtfeuerwehr bestand neben dem Freiwilligen Feuerwehr-Korps in ihrer alten Form weiter. Während die Freiwillige Feuerwehr bei Bränden nur immer ihr Bestes gab, klappte der Einsatz der Pflichtfeuerwehr, besonders bei der Landspritze, nicht immer so, wie es sein sollte. Das Freiwillige Feuerwehr- Korps, welches im Jahre 1859 bereits 90 Mann stark war, bediente die Saugspritze und die Rettungsgerätschaften. |