Donnerstag, 23. März 2023
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Die Freiwillige Feuerwehr und ihr Neuaufbau von 1945 bis 1954

1Nach dem Einmarsch der Amerikaner am 30.3.1945 in Alsfeld hatten plündernde ehemalige Fremdarbeiter im Gerätehaus ihre Spuren hinterlassen. Das LF 10 fand man in einem Graben vor der Stadt. Durch die damalige Militärregierung  wurde Hauptbrandmeister Hans Thöt mit der Leitung der Wehr beauftragt. Notdürftig konnte der Feuerschutz wieder organisiert erden, doch die Wehr stand, wenn sie weiter bestehen sollte, vor einem völligen Neuaufbau. Der Mannschaftsbestand betrug nur noch etwa 25 Mann, mit denen die beiden Löschfahrzeuge besetzt waren. Gerade während dieser Zeit nahm die Häufigkeit der  Brände zu. Es sei an den Großbrand des Sägewerkes Sondermann & Bücking und an den des Karosseriebauwerkes Ernst Hartmann erinnert. 

Auf Drängen des Hauptbrandmeisters erließ der damalige Bürgermeister Falkenstein im Mai 1947 einen Aufruf an die Jugend der Stadt, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Bei einer stattgefundenen Versammlung meldeten sich noch keine 10 Mann. Nun wurde die Pflichtfeuerwehr in zwei Abschnitten aufgerufen. Es waren hauptsächlich die Jahrgänge 1926 bis 1928, dies waren etwa 100 Mann, und alle Geräte konnten wieder besetzt werden. Man strebte trotzdem weiter an, den Feuerschutz der Stadt wieder auf freiwillige Basis umzustellen. In dieser Zeit begann der zielstrebige Neuaufbau der Wehr.
2Im Mai 1950 besaß die Wehr wieder rund 90 aktive Mitglieder, so dass in der Generalversammlung des gleichen Jahres die Pflichtfeuerwehr aufgelöst werden 3konnte. Eine weitgehende Bereicherung des Geräteparkes erfolgte durch die Zuweisung eines landeseigenen Tanklöschfahrzeuges am 12. 9. 1950, das später in den Besitz der Stadt Alsfeld überging. Die Saug- und Druckspritze aus dem Jahre 1853 wurde außer Dienst gestellt. Die Feuerwehrkapelle bildete sich wieder und wurde später personell verstärkt. Desgleichen gelang es einen Spielmannszug ins Leben zu rufen. Eine zweite Feuersirene kam auf das Türmchen des Gymnasiums. Für das LF 8 wurde eine Tragkraftspritze als Ersatz und eine weitere für das LF 10 angekauft, da dessen eingebaute Pumpe nicht mehr leistungsfähig war. Das LF 10 wurde hierzu entsprechend umgebaut. Der gesamte Schlauchbestand war überaltert und wurde durch Ersatzbeschaffungen erneuert. Wesentlich half hierbei eine durchgeführte Geldsammlung.


4Da die mechanische Schiebeleiter von 1927 nicht mehr den Anforderungen entsprach, wurde eine Magirus-Ganzstahl-Anhängeleiter (ALS 17) im Jahre 1953 angekauft. Im gleichen Jahr konnte die Wehr noch den Anschluss ihrer Vollmotorisierung verwirklichen. Aus einem angekauften Landpostkraftwagen wurde in rund 950 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden ein Zug- und Mannschaftswagen für die ALS 17 geschaffen. Die gesamten Neuanschaffungen bedingten mehrmalige Umorganisationen der Wehr. Am 4. 4. 1952 wurde die Wehr nach dem in Kraft getretenen Hessischen Brandschutzgesetz umgestellt. Die Altersabteilung wurde wieder gebildet und alle ehemaligen Feuerwehrkameraden in dieser zusammengefasst. Der Neuaufbau der Wehr war vor ihrem 100-jährigen Bestehen, also 8 Jahre nach Kriegsende, vollzogen. Eine große Unterstützung hatte man hierbei durch den damaligen Bürgermeister Dr. Landgrebe gefunden, der deshalb zum Ehren-Brandmeister ernannt wurde. Am 14. 11. 1953 fand im großen Saal des Deutschen Hauses eine feierliche Gedenkstunde zur Erinnerung an die Gründung der Wehr vor 100 Jahren statt.

 

 

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